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Was man mitbringen sollte

Ich habe Fachabitur in Gestaltung und das, oder Abitur, sind die Vorraussetzungen um eine Ausbildung als Mediengestalter zu bekommen. Es gibt aber natürlich auch Ausnahmen.
Allen die denken man müßte gut zeichnen und malen können sei gesagt: "Werft diese Vorstellung mal schnell über Bord". Ich zeichne nur meine ersten Scribbels per Hand, den Rest erledigt der Computer (hauptsächlich der Mac). So, nachdem das geklärt wäre zu den anderen Stärken die in diesem Beruf von einem erwartet werden: Deutsch, Mathematik, Informatik (hatte ich nie) und auch Kunst bzw. Gestaltung. Davon bekommt man an den Berufsschulen später nicht altzuviel mit.
(Anmerkung Chrissi: "Gesetzt den Fall, man macht eine Umschulung, kann dies auch an Lehrinstituten in Vollzeitunterricht mit integrativem 4,5 monatigem Praktikum geschehen. Dann hat man ´ne Menge theoretischer Grundlagen in Sachen Mathematik, Gestaltung usw. ")
Außerdem sollte man allem Neuen gegeüber aufgeschlossen sein, gerne im Team arbeiten und vor allem Durchhaltevermögen besitzen. Es kommt ziemlich oft vor, dass man kniffelige oder langwierige Aufgaben gestellt bekommt die dann auch noch schnell und natürlich auch sorgfältig erledigt werden müssen. D.h., man muss schon belastbar sein, um Stresssituationen aushalten zu können. Und es sei gesagt, dass man selten eine 40-Std.-Woche hat!
Man muß auch logisch-abstrakt und kreativ denken können und sich trauen mit komplexen Systemen umzugehen. Und komplexe Systeme setzen komplexes Denken voraus, also die Fähigkeit, Zusammenhänge im Großen erfassen und handeln zu können. Ebenso sollte man ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen besitzen und das Seh- und Farbunterscheidungsvermögen muss natürlich einwandfrei sein. Also leider nix für Leute die rot-grün blind sind, nachtblind sind oder ein eingeschränktes Sehfeld haben.

Zu den Ausbildungsinhalten

Ich habe die Fachrichtung Mediendesign gewählt weil dies die Fachrichtung mit der kreativsten Seite ist. Daneben gibt es noch Medienberatung, Medienoperation und Medientechnik. Außerdem muß man sich vor seiner Abschlußprüfung zwischen Print und Nonprint entscheiden. Print ist wie der Name schon sagt "Druck", also gedruckte Dinge wie Flyer, Broschüren, Anzeigen usw. Es geht um die Verschiedenen Druckverfahren, Farbmischung uvm. Bei Nonprint geht es nicht um "nicht Druck" (der Name ist völlig falsch gewält) sondern vorallem ums Internet, also Webseiten programmieren, die verschieden Programmiersprachen und einige andere technische Dinge. (Letzter Zweig ist von der Prüfung her einfacher, da die Prüfungskommissionen meist keine Ahung haben, worum es geht und deswegen relativ einfaches Wissen abfragen.) Im Printbereich sind ja alle "alte Hasen".

Was ich so den ganze Tag mache

Anfangs habe ich mich in Photoshop reingearbeitet. Das heißt Bilder eingescannt und danach retuschiert/bearbeitet (freigestellt, die Farben korrigiert und Flecken entfernt). Oder mich an Composing (Montagen) probiert.
Mit QuarkXPress hatte ich so meine Probleme, weil es ein ziemlich umfangreiches Satzprogramm ist. Aber ich habe damit auch schon eigene kleine Projekte gesetzt.
Mit Freehand hab ich auch mal was gemacht, aber meistens ging es dabei nur um kleine Vektorgrafiken wie Logos oder Ähnliches. Habe auch mal ein Logo entworfen, welches der Kunde dann auch gewählt hat.
Dann kam die Zeit meiner Nonprint Weiterbildung. Angefangen habe ich mit Dreamweaver, dann mit einem ganz einfachen HTML Editor und später kam dann Flash hinzu. So hab ich auch einige Internetseiten oder Werbebanner in Flash erstellt.
Zur Zeit arbeitet ich wieder vermehrt in der Printabteilung und nebenbei noch an einigen größeren Internetprojekten. Es gibt aber auch viele Mediengestalter, die nicht so zweigleisig fahren wie ich.

Dauer

Normalerweise 3 Jahre, aber mit Fach-Abi oder Abitur kann man auf jeden Fall schon mal ein halbes Jahr einsparen. Wenn dann auch noch der Betrieb, die Berufsschule und die IHK zustimmen kann es sogar sein, dass man in ein einhalb Jahren fertig ist . Wenn man die Prüfung dann besteht. Und wenn man über 21 ist, kann man sich auch den kompletten Berufsschulunterricht sparen und sich den "Unterrichtsstoff" selber aneignen.
(Anmerkung Chrissie: "An dieser Stelle sei angemerkt, dass es auch die Möglichkeit gibt, eine Umschulung zum selbigen zu machen. Dazu braucht man nur eine abgeschlossene Berufausbildung, möglichst in einem Beruf, der nicht mehr gefragt ist, oder einen, in dem man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr tätig sein kann.
Auf jeden Fall dauert die Ausbildung dann nur 2 Jahre und wird auch mit einer IHK-Prüfung abgeschlossen. Aber: dann ist natürlich nix mit Schulunterricht "abwählen"!")

Werdet Mediengestalter, weil...

  • der Beruf sehr viel Abwechselung bietet
  • man oft in einem jungen, kreativen und machmal auch total verrückten und witzigen Team arbeitet
  • auf Eigeninitiative und selbständige Arbeit Wert gelegt wird
  • man selbständig arbeiten möchte und selber gern die Initiative ergreift (nicht nur, weil dies gefordert wird!)
  • man meistens flexibel arbeiten kann
  • es so viele schlecht gemachte Internetseiten und Printprodukte gibt
  • es einfach Spaß macht!
  • man selber kreativ ist und gestalterisch tätig sein will
  • man kein Problem mit psychologischer Manipulation hat, sondern weil einem gerade das Spaß macht

Zu Risiken und Nebenwirkungen bitte an mich wenden
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